In unseren Projekten zur Organisationsentwicklung werfen wir regelmäßig einen Blick hinter die Kulissen von Unternehmen – selbstverständlich anonymisiert. Heute zeigen wir anhand einer Case Study, wie die Entwicklung einer modernen Führungskultur konkret aussehen kann.
Ausgangslage: Veraltete Führungskultur und volle Terminkalender
Ein mittelständisches Unternehmen in Deutschland stand vor der Herausforderung, dass seine Führungskultur nicht mehr zeitgemäß wahrgenommen wurde. Viele Führungskräfte fühlten sich zudem so stark im Operativen gefangen, dass ihre eigentlichen Führungsaufgaben auf der Strecke blieben. Klar war: Es brauchte ein Update.
Auf Spurensuche: Befragungen und Interviews
Zunächst führten wir eine Kurzbefragung mit allen Führungskräften durch, die aus 15 spezifischen Fragen bestand. Ziel war es, herauszufinden, wie sie Führung im Unternehmen erleben und welche Herausforderungen sie dabei sehen. Im Anschluss führten wir vertiefende Fokus-Interviews mit 14 ausgewählten Führungskräften. Fragen wie „Was bedeutet Führung für Sie?“ oder „Erleben Sie Unterschiede im Führungsverständnis?“ halfen dabei, ein ehrliches Bild der Situation zu zeichnen.
Die Analyse: Vier zentrale Baustellen
Aus den Gesprächen kristallisierten sich vier wesentliche Handlungsfelder heraus:
- Zu wenig Führungswissen: Viele Führungskräfte wünschten sich mehr theoretisches und praktisches Know-how.
- Kein gemeinsames Führungsverständnis: Jeder hatte ein anderes Bild davon, was „gute Führung“ ausmacht.
- Führung war Nebensache: Operative Themen erhielten oft Vorrang.
- Wenig Austausch: Es fehlten Räume für echten Dialog und Reflexion.
Der Plan: Vision, Ziele, Maßnahmen
Nach einem intensiven Austausch mit der Geschäftsleitung war klar: Hier soll ein Organisationsentwicklungsprozess starten. Unzwar mit folgenden Zielen:
- Ein einheitliches, modernes Führungsverständnis etablieren.
- Führung als eigenständigen, wichtigen Aufgabenbereich sichtbar machen.
- Den Austausch zwischen den Führungsebenen stärken.
- Die Umsetzung langfristig begleiten.
Der Weg: Vom Workshop bis zur Führungswerkstatt
Um diese Ziele zu erreichen, setzte das Unternehmen auf mehrere Bausteine:
- Führungsseminare: Alle Führungsebenen erhielten praxisnahe Trainings zu Kommunikation, Führungsverhalten und Kompetenzentwicklung.
- Workshops für ein gemeinsames Führungsverständnis: Zusammen mit der Geschäftsleitung und den Führungskräften wurde ein Leitbild entwickelt, das in klaren Claims und Werten mündete.
- Führungswerkstätten: In kleinen Gruppen arbeiteten Führungskräfte an konkreten Fällen aus ihrem Alltag und entwickelten gemeinsam Lösungen.
- Hierarchieübergreifende Reflexion: Führungskräfte tauschten sich mit ihren Vorgesetzten in halbtägigen Sessions darüber aus, was bereits gut lief – und wo Unterstützung oder Nachjustierung nötig war.
Alle Maßnahmen liefen über gut 1,5 Jahre und wurden dabei regelmäßig überprüft und angepasst.
Fazit: Führung neu denken lohnt sich
Diese Case Study zeigt, wie ein gezielter Organisationsentwicklungsprozess eine Führungskultur spürbar verändern kann – und so die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens stärkt. Entscheidend dabei: gemeinsam entwickelte Leitbilder, praxisnahe Arbeit und echte Gespräche auf Augenhöhe.
Neugierig geworden?
Wenn Sie erfahren möchten, wie wir auch Ihr Unternehmen auf dem Weg zu einer modernen Führungskultur begleiten können, sprechen Sie uns gerne an oder schauen Sie in unseren Bereich Organisationsentwicklung.